Folge 3: Talente erkennen und fördern!
Der Zuschauer steigt quasi mit in den Sattel und erlebt live mit, wie Uta Gräf in welcher Situation reagiert und warum: Wie sollte man mit der unbeständigen Anlehnung des blutgeprägten, hochbeinigen Fuchses Lenny umgehen? Welche Grundlagenarbeit ist nötig, damit der großrahmige Rappe Deliano sein volles Potential entfalten kann? Anhand der Entwicklung dieser beiden sehr unterschiedlichen Pferde können die Zuschauer nachvollziehen, dass so manches (verborgenes) Talent erst durch eine solide Grundausbildung zutage kommt. In der Reihe „Direkt am Viereck“ kommentiert die international erfolgreiche Ausbilderin ihr Konzept zur Ausbildung anhand der beiden Wallache, die sie nach ihren Stärken und Herausforderungen ausbildet.
Bei Lenny steht das Thema Anlehnung stets im Vordergrund, da er aufgrund seiner Halsung eher leicht im Genick ist und anfänglich versucht, sich hinter der Hand zu verkriechen. Da er dabei zum Engwerden neigt, lautet Uta Gräfs Devise: zur Hand reiten und „Nase vor“! Zunächst gelingt es nicht immer, Lenny stabil und vor der Senkrechte zu reiten, doch im Verlaufe der Ausbildung sucht er mehr und mehr die Reiterhand.
Deliano ist ein Pferd, das von seinen Veranlagungen her keine Wünsche offenlässt. Besonders hat es Uta Gräf und seinen Besitzern sein aktives Hinterbein angetan, das ihm für die zunehmende Versammlung und Lastaufnahme zugutekommt. Uta Gräf zeigt, wie Deliano durch die solide Grundausbildung noch mehr an Ausdruck gewinnt.
Lenny und Deliano, zwei sehr unterschiedliche Pferde, von deren Entwicklung man als Zuschauer einiges lernen kann, vor allem, weil man die Herangehensweise der international erfolgreichen Dressurausbilderin „direkt am Viereck“ durch Kommentare von unten und aus dem Sattel direkt nachvollziehen kann.
Uta Gräf hat sich durch ihre feine, klassische Reitweise, die sich in besonders harmonischen Vorstellungen ausdrückt, in der internationalen Szene einen Namen gemacht. Mit verschiedenen Pferden gehörte sie mehrere Jahre dem B-Kader der Dressur an. Durch ihre ungewöhnliche Kombination anspruchsvoller Dressurreiterei mit naturnaher Pferdehaltung in Herden und Offenställen steht sie Patin für eine sich verändernde Einstellung zum Pferd und zum Dressursport.
Friederike Heidenhof trainiert seit 2002 mit Uta Gräf und verfolgt deren turniersportliche Karriere seit Utas ersten Erfolgen auf regionalem S-Niveau. In der Jugendzeit geprägt durch Unterricht „alter Schule“, ist es ihr ein besonderes Anliegen zu zeigen, dass die klassische Ausbildungsmethode kein alter Zopf, sondern aktueller denn je ist. Die Agraringenieurin und (Buch-)Autorin initiierte zusammen mit weiteren Reitern, die auch von Uta Gräf geförderte Aktion „Reiter für Afrika“ zur Unterstützung nachhaltiger Entwicklungsprojekte vor allem für Kinder in Tansania – eine Initiative des Vereins „Partnerschaft für Afrika e.V.“.